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Das Kapital.
Kritik der politischen Ökonomie, eines der Hauptwerke von Karl Marx, ist eine Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaft mit weitreichenden Wirkungen in der Arbeiterbewegung und der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Schon der Titel Das Kapital macht klar, dass Marx eine bestimmte Gesellschaft analysiert und in seinem Werk den Kapitalismus mit seinen Besonderheiten behandelt. Entgegen verbreiteten Fehlinterpretationen geht es im Kapital also nicht um „Gesellschaft schlechthin“ oder „ ,das‘ menschliche Wirtschaften“.
Die „Kritik der Politischen Ökonomie“ – so der Untertitel des Werkes – steht für die grundsätzliche Kritik sowohl der kapitalistischen Produktionsweise, wie auch der durchgesetzten bürgerlichen Theorie von derselben (Wirtschaftswissenschaften, besonders Volkswirtschaftslehre).
Diese Kritik legt dar, dass es sich bei Gesellschaften mit kapitalistischer Produktionsweise um Klassengesellschaften handelt, in denen sich das Privateigentum an den Produktionsmitteln durch die Indienstnahme von Lohnarbeit vermehrt. So akkumuliert sich der Reichtum in Form von Kapital, während seine Produzenten dauerhaft von ihm ausgeschlossen werden: Beteiligt am Reichtum sind laut Marx die Arbeiter nur insoweit, wie die Benutzung ihrer Arbeitskraft ihre Entlohnung notwendig macht.
Zweitens richtet sich die Kritik gegen die politische Herrschaft, die ihre Gewalt ganz in den Dienst des Kapitals stellt, die Abhängigkeit der arbeitenden Klasse vom Privateigentum rechtlich absichert.
Marx legt dar, dass diese von Menschen gemachte Verhältnisse sind. Dennoch wirken sie hinter dem Rücken der Gesellschaftsmitglieder, erscheinen ihnen als den Dingen innewohnende Sachnotwendigkeiten; ihr Charakter als Verhältnisse von Personen ist verschleiert. Die Bestimmungen, die Marx in seinem Hauptwerk entwickelt, sind auf moderne Verhältnisse gemünzt. Deshalb sind auch die kritisierten Ideologien nahezu allgegenwärtig: Das gesellschaftliche Handeln richtet sich heute wie vor 130 Jahren nach Kriterien, die als Sachzwänge erscheinen, obwohl sie doch erklärbaren menschlichen Verhältnissen geschuldet sind; Marx bezeichnet das in Analogie zu religiösen Einbildungen als Warenfetisch.
Gegenstand der Erklärung ist die kapitalistische Wirtschaftsweise, deren erstes Charakteristikum darin liegt, dass die einzelne Ware die Elementarform des von ihr produzierten Reichtums darstellt. Die „Kritik der politischen Ökonomie“ beginnt deswegen mit der Analyse der Ware. (s.49)
Der Gebrauchswert (GW)
Die erste Eigenschaft der Ware ist, dass sie ein fürs menschliche Bedürfnis passend gemachtes Stück Natur ist; ein Ding, notwendig und nützlich für das Leben. Sie ist ein GW und damit der stoffliche Reichtum der kapitalistischen Gesellschaft. Der GW einer Sache hat seinen Grund in deren Eigenschaften. Diese Bestimmtheit macht sie zu Mitteln von je besonderen Bedürfnissen. Um ein Bedürfnis zu befriedigen, muss der GW in passender Menge zur Hand sein. Das Maß dieser Mengen kann nur GW derselben Sorte messen (Du sollst nicht Äpfel und Birnen addieren!). Daher - entgegen Nutzentheorie, welche die Nützlichkeit von den GW trennt und „das Bedürfnis“ als Abstraktion von seiner bestimmten Qualität konstruiert - sind GW, wie die auf sie bezogenen Bedürfnisse, inkommensurabel.
Die Benutzung des GW ist der – produktive oder individuelle – Konsum. Dabei kommt es nicht darauf an, ob zur Herstellung viel oder wenig Arbeitsaufwand nötig war. Die produzierten GW bilden den sachlichen Reichtum jeder Gesellschaft. Die kapitalistische Besonderheit liegt darin, dass die GW für den Markt produziert werden.
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